Robert Schumann – Zigeunerleben op.29 n°3
Coro Costanzo Porta
Diego Maccagnola, pianoforte
Antonio Greco, direttore
Live 4 settembre 2012, Abbazia di S. Mercuriale, Forlì
Im Schatten des Waldes, im Buchengezweig,
Da regt sich’s und raschelt’s und flüstert zugleich.
Es flackern die Flammen, es gaukelt der Schein
Um bunte Gestalten, um Laub und Gestein.
Das ist der Zigeuner bewegliche Schaar,
Mit blitzendem Aug’ und mit wallendem Haar,
Gesäugt an des Niles geheiligter Flut,
Gebräunt von Hispaniens südlicher Glut.
Um’s lodernde Feuer in schwellendem Grün,
Da lagern die Männer verwildert und kühn,
Da kauern die Weiber und rüsten das Mahl,
Und füllen geschäftig den alten Pokal.
Und Sagen und Lieder ertönen im Rund,
Wie Spaniens Gärten so blühend und bunt,
Und magische Sprüche für Not und Gefahr
Verkündet die Alte der horchenden Schaar.
Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz.
Da sprühen die Fackeln im rötlichen Glanz.
Heiß lockt die Guitarre, die Zimbel erklingt.
Wie wilder und wilder der Reigen sich schlingt.
Dann ruhn sie ermüdet von nächtlichen Reihn.
Es rauschen die Wipfel in Schlummer sie ein.
Und die aus der sonnigen Heimat verbannt,
sie schauen im Traum das gesegnete Land.
Doch wie nun im Osten der Morgen erwacht,
Verlöschen die schönen Gebilde der Nacht,
Laut scharret das Maultier bei Tagesbeginn,
Fort ziehn die Gestalten. Wer sagt dir, wohin?