Er glaube an „Gott, Mozart und Beethoven“, meinte der deutsche Komponist Richard Wagner einmal. Aus den Sagen und Mythen der Götterwelt der alten Germanen entlehnte der Schöpfer des Musikdramas den Stoff für viele seiner Werke. Bekannt und berüchtigt war Wagners Antisemitismus, der von einigen seinen Nachkommen weiterbetrieben wurde und auch Adolf Hitler dazu bewog, den Komponisten für den Nationalsozialismus zu vereinnahmen. Doch Richard Wagners Schaffen ist umfangreich und vielgestaltig: In seinen letzten Lebensjahren wollte er mit dem „Bühnenweihfestspiel“ Parsifal gleichsam eine eigene „Kunst-Religion“ begründen und damit auch „das Christentum retten.“ Und – was kaum bekannt ist – auch eine Oper über Jesus von Nazareth hatte Wagner geplant. Ein „Orientierung“-Team hat den Wagner-Kenner Peter Steinacker, ehemals evangelischer Kirchenpräsident von Hessen und Nassau, in die fränkische „Wagner-Festspiel-Wallfahrtsstadt“ Bayreuth begleitet und mit ihm – anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten (22.5.) – über Wagners Verhältnis zum Religiösen gesprochen.